Am Donnerstagabend präsentierte die 13. Klasse ihre Arbeitsergebnisse. Ein Besuch im ehemaligen KZ Ravensbrück wurde in den folgenden Wochen Anlass zur kreativen Auseinandersetzung mit diesem historischen Thema.
Die Schülerin Pia Duderstadt (Klasse 13) beschreibt das Projekt folgendermaßen:
„Gefühlte eintausend Mal beschäftigt man sich in der Schule mit den schrecklichen Gewaltverbrechen im National-sozialismus. Selbst in der 13. Klasse haben wir uns mit dem Thema beschäftigt. Allerdings haben wir nicht langweilige Geschichtsbücher gelesen, sondern haben uns künstlerisch mit dem „Erbe“ auseinandergesetzt.
Im November besuchten wir das Konzentrationslager in Ravensbrück. Als erste künstlerische Auseinandersetzung, bekamen wir die Aufgabe, verschiedene Motive im Lager zu fotografieren. Ein sehr bedrückendes Gefühl lag in der Luft, sodass es uns schwer gefallen ist, auch noch ein Foto von diesem schrecklichen Ort zu machen. Allerdings mussten wir uns so viel intensiver mit dem Ort auseinandersetzen. Jeder überlegte, welcher Augenblick am bedeutendsten während des Besuchs war, um ihn dann fotografisch festzuhalten. Bei der Auswertung stellte jeder sein Motiv vor, diese waren sehr unterschiedlich gewählt: Von Türen und Fenstern bis zu Schülern, die sich in Szene gesetzt haben. Tatsächlich brannten sich die Bilder in unsere Köpfe.
Anlässlich dieses Besuchs entstand die Idee, sich musikalisch mit den Gewaltverbrechen in der NS-Zeit, besonders in Ravensbrück, auseinanderzusetzen. Recherchen begannen über Häftlinge, Alltag, Musik und Gedichten im Konzentrationslager Ravensbrück. Als nächstes entstanden Kompositionen und Performances. Die Fotos dienten ebenfalls als Inspiration für die künstlerische Auseinandersetzung.“
Fotos: CH
Die zahlreichen Zuhörer erlebten einen besonderen Abend mit Gedichten von damals inhaftierten Frauen, Fotos und Hintergrundinformationen sowie die Uraufführung von Kompositionen, die Rahmen des Projekts entstanden und einstudiert worden waren (Klavierstücke, Chorsätze, ein Violinen-Duo, eine Komposition für Klarinette und Klavier, eine Komposition für Geige und Klavier, eine Performance mit Tanz sowie Hintergrundinformationen, die als Sprechstück mit Lichteffekt und schwebenden Frequenzen dargeboten wurden). Dieser berührende Abend beeindruckte durch das Gesamtkonzept, das Zusammenwirken der einzelnen Schüler und die Ernsthaftigkeit der musikalischen Auseinandersetzung. BvS
Fotos: NM